Prohibition ist Problemverlagerung
Schon länger gibt es Streit um das berühmt berüchtigte sogenannte „Assi-Eck“ in der Dresdner Neustadt. Auch der neueste Vorschlag sorgt für großen Unmut. Eine Polizeiverordnung sieht ein Alkoholabgabeverbot im gesamten Bereich der äußeren Neustadt, sowie ein Alkoholkonsumverbot an der entsprechenden Kreuzung vor. Diese Verordnung soll demnächst im Stadtrat zur Abstimmung gestellt werden. Im Vorfeld fand gestern, den 12. April, eine Einwohner*innenversammlung im Romain-Rolland-Gymnasium zu dem Thema statt. Vor der Schule positionierte sich die linksjugend Dresden mit einem Transparent mit der Aufschrift „Assi Eck ist Kultur – Prohibition ist Problemverlagerung“. Sie erklärten sowohl vor der Veranstaltung als auch während dieser, warum sie ein Alkoholverbot in der Neustadt strikt ablehnen.
Paul Senf, jugendpolitischer Sprecher der LINKEN Dresden erläutert für die linksjugend: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung. Das Problem verlagert sich mit einem Alkoholkonsumverbot am Assi-Eck nur an andere Orte in der Neustadt wie den Martin-Luther-Platz. Der Beschlussvorschlag ist damit kein bisschen durchdacht. Es braucht Orte wie das Assi-Eck als soziokulturellen Treffpunkt. Gerade junge Menschen müssen in der Neustadt die Möglichkeit bekommen sich auszuleben. Außerdem fördert es den Austausch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Doch auch wegen der nicht zu gewährleistenden Durchsetzbarkeit oder den wirtschaftlichen Folgen, insbesondere für Spätshops, lehnen wir diesen Vorschlag entschieden ab.“