48 Jahre Stonewall-Aufstand

Vor 48 Jahren fand in der Christopher Street, in New York City, der Stonewall Aufstand statt, bei dem es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rund 400 Polizisten und circa 2000 Homo- sowie Transsexuellen kam, welche sich nicht weiter durch die Staatsmacht schikanieren ließen. Im folgenden Jahr organisierte die Gay Liberation Front im Gedenken an den Stonewall-Aufstand einen Marsch vom Greenwich Village zum Central Park. Zwischen 5.000 und 10.000 Menschen nahmen an diesem Marsch teil. Damit war die Tradition des Christopher Street Days (CSD) begründet, mit der viele Gay-Pride-Bewegungen seither im Sommer das Andenken an diesen Wendepunkt in der Geschichte der Diskriminierung von Queeren Menschen feiern.

Vorausgegangen war eine Razzia der Polizei, im Stonewall Inn, einer Bar mit homosexuellem und Transgender-Zielpublikum. In den 60er Jahren kam es immer wieder zu gewalttätigen Razzien in derartigen Lokalen. Hierbei wurden Identitäten festgestellt und (bis 1965) zum Teil in der Presse öffentlich gemacht, mit verheerenden sozialen Folgen für die so zwangsweise Geouteten.. Ebenso kam es zu Verhaftungen und Anklagen wegen „anstößigen Verhaltens“.

Am 28. Juni 1969 fand eben solch eine Razzia in der Szene-Bar Stonewall Inn statt.
An diesem Abend befanden sich, wie so oft, viele Homosexuelle, Transmenschen und DragQueens im Lokal. Generell sollen an diesem Tag zahlreiche Schwule in der Stadt gewesen sein, da zuvor die Beerdigung der Schauspielerin und des Schwulenidols Judy Garland stattgefunden hat.
Die Details, wie der Aufstand entstand, sind nicht einheitlich. So schreibt der amerikanische Historiker Duberman, dass eine Transgender-Frau namens Sylvia Rivera eine Flasche nach einem Polizisten geworfen hat, nachdem sie von dessen Schlagstock getroffen worden sei. John D’Emilio, Professor für Geschichte und Genderstudien an der University of Illinois, beschreibt die Situation so, dass eine homosexuelle Frau sich dagegen gewehrt habe, in ein Polizeiauto gesteckt zu werden, und damit die umstehende Menge angespornt habe, sich ihr anzuschließen.

Eine Schlägerei begann, in der die Beamten unterlagen. Als die Polizisten sich versuchten in die Bar zurückzuziehen, versuchten einige die Bar in Flammen zu stecken, andere versuchten die Staatsmacht mit einer Parkuhr, als Rammbock, zu vertreiben. Schnell verbreitete sich die Information über die Schlägerei und immer mehr Menschen kamen zum Ort des Geschehens.
In dieser Nacht griffen die Polizisten zahlreiche feminin wirkende Männer* auf, welche sie misshandelten, welche zum Teil schwer verletzt wurden.

Insgesamt schlossen sich rund 2000 Menschen den Protesten an. Die Polizei setzte Spezialkräfte ein, die darauf Trainiert wurden Demonstrationen auseinander zuschlagen. Die Einheiten wurden daraufhin mit Steinen und anderen Wurfgeschossen angegriffen. Die Menge rief „Gay Power!“.
Auch in zwei weiteren Nächten protestierten sie und entluden ihren Zorn darüber, wie nicht-heterosexuelle seit Jahren behandelt wurden.