Victor Klemperer

Victor Klemperer ist einer der bedeutendsten Zeitzeugen des dritten Reiches. Ab 1920 lehrte er an der Technischen Hochschule Dresden und hielt in seinen Tagebüchern ab 1933 akribisch seine Erlebnisse im nationalsozialistischen Deutschland fest und schildert seine Alltagserlebnisse vom herrschenden Regime und von der Gesellschaft wegen seiner jüdischen Herkunft ausgegrenzter Intellektueller. Zudem analysierte er in seiner Abhandlung „Lingua Tertii Imperii“ brilliant die Sprache des dritten Reiches.
1935 verlor Klemperer seine Professur aufgrund des „Reichsbürgergesetzes“, zudem wurde ihm als Mensch jüdischer Herkunft der Zugang zu Bibliotheken und das Abonnieren von Zeitschriften verweigert, seine wissenschaftliche Arbeit kam zum Erliegen. Ab 1940 waren er und seine Frau gezwungen, in verschiedenen so genannter Judenhäusern zu wohnen, 1945 sollten die beiden in ein Vernichtungslager deportiert werden. Der Bombenangriff rettete ihnen, obwohl leichter Verletzungen, das Leben.

#13Feb #DD1302 #DD1502 #Dresden

Anmerkung:
Auch wenn Victor Klemperer von strömenden Phosphor spricht, hat sich im Nachgang herausgestellt, dass kein Phosphor eingesetzt wurde. Diese Legende ist zum Teil von der NS-Propaganda geschaffen wurden und zum Teil durch Fehldeutungen von Sinneseindrücken entstanden.

Keinen Fußbreit den Faschisten!

Antifaschist*innen nicht gegeneinander ausspielen!

Mit Besorgnis betrachten wir die derzeitigen Entwicklungen in Thüringen. Unsere ungeteilte Solidarität gilt den Menschen, die gegen den aufkommenden Faschismus in Thüringen und in ganz Deutschland auf die Straße gehen.
Die Situation ist gefährlicher denn je.

Und eigentlich würden wir den geplanten Protest von unteilbar in Erfurt gerne unterstützen, doch dieser ist für den 15. Februar geplant.
Am 15. Februar finden auch die Naziaufmärsche in Dresden, im Rahmen des 75. Jahrestages der Bombardierung der Stadt, statt.

Seit Wochen organisiert das Bündnis Dresden Nazifrei die Aktionswoche mit Gegenprotesten, seit Jahren ist das Bündnis aktiv, um den Nazis nicht die Stadt zu überlassen.

Wir bedauern die Wahl des Datums in Erfurt, schließen uns der Kritik des Bündnisses Dresden Nazifrei an und schlagen Unteilbar vor, gemeinsam gegen den Faschismus zu demonstrieren – am 15. in Dresden und am 16. oder jedem anderen Tag in Erfurt.

Wir rufen alle Antifaschist*innen auf uns in Dresden nicht allein zu lassen und den Nazis keinen Fußbreit zu überlassen!

Opferzirkus beenden!

Die Statue der Trümmerfrau vor dem Rathaus ist seit jeher Anlauf für Nazis rund um den 13. Februar. Nicht nur zum Aufmarsch wird der Mythos, um die „tapferen deutschen Frauen“, die allein die Stadt wieder aufgebaut hätten, gepflegt. Dabei ist schon lange bekannt, dass gerade zu Beginn primär Kriegsgefangene und NSDAP-Mitglieder eingesetzt wurden. Weit weg davon waren die eingesetzten Frauen und Männer sich zu glorifizieren oder ihre Zwangsarbeit als etwa heldenhaftes zu sehen.

Besonders zu DDR-Zeiten wurde die Trümmerfrau als „sozialistische Vorbild“ glorifiziert; aber auch in vielen westdeutschen und österreichischen Städten wurde der Mythos der Trümmerfrauen gepflegt. Auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs diente dieser allerdings dazu, die eigene Vergangenheit zu verdrehen und sich selbst als größte Opfer des Krieges darzustellen und die auf sich geladene Schuld zu relativieren.

Mehr zum Thema Trümmerfrauen in folgendem Artikel, mit einem Literaturhinweis von Leonie Treber:

https://www.deutschlandfunk.de/truemmerfrauen-studie-wer-deutschland-wirklich-vom-schutt.1310.de.html?dram%3Aarticle_id=311180&fbclid=IwAR0FVvDqOKjKsTsc6OoDuQojiAkXRHSBux1QEc3g_AzaZvuLUT1epH1pkj4

Dresdner Vogelschiss

Oder um es anders zu formulieren:

Die Luftangriffe auf Dresden waren zerstörerisch, aber einzigartig waren sie nicht. Auch etliche andere deutsche Städte wurden großflächig zerstört.
Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg begonnen, große Teile Europas verwüstet und Millionen Menschen getötet. Deutschland ist Täter, kein Opfer.

Zur Bombardierung Dresdens sagte der freie Historiker Moritz Hoffmann in einem Interview: „Dresden war durchaus eine kriegswichtige Stadt mit bedeutenden Verwaltungseinheiten. Es waren dort zudem, das wird oft vergessen, auch immer noch 12.000 Soldaten stationiert. Aber es ist eben, so schrecklich es auch war, ein normaler Kriegsakt gewesen […].“

#dd1302#dd1502

Namenslesung auf dem Heidefriedhof

Das geplante Vorlesen von Namen Dresdner Kriegsopfer auf dem Heidefriedhof, darunter NSDAP-Mitglieder, NS-Täter*innen und Unterstützer*innen des NS-Regimes, ist eine Schande für die Erinnerungskultur dieser Stadt.
Sie stellt die jährliche Namenslesung an der Kreuzkirche zur Erinnerung an die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Dresdner Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma und Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf die gleiche Stufe.
Vor allem im Hinblick auf den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz lehnen wir diese Art des Gedenkens auf dem Heidefriedhof ab. Deutsche Täter*innen sind keine Opfer!

#13Februar#dd1302

Umzugsbeihilfe erhalten!

Wir begrüßen die Rücküberweisung des Antrags zur Umzugsbeihilfe im Stadtrat zurück in den Ausschuss und fordern
– die Ausweitung auf Auszubildende, mindestens aber
– weiterhin die Bereitstellung der Gelder für Studierende,
– Rederecht für Vertreter*innen der Studierendenräte im Ausschuss
– die Bearbeitung von Anträgen bis zur Entscheidung des Stadtrats.
Die Gelder sollen weiterhin Menschen der Stadt in Ausbildung zu Gute kommen.

Gedenken am 27. Februar 2020 in Dresden

Gestern fand zum 75. Jahrestag der Befreiuung des Konzentrationslagers Auschwitz und dem Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus unsere gemeinsame Veranstaltung mit der URA Dresden statt. Über 150 Menschen folgten dem Aufruf. Gemeinsam hörten wir Redebeiträge, die den Opfern Namen und Biografien gaben und die die Notwendigkeit von antifaschistischem Engagement noch einmal deutlich unterstrichen. Musikalisch wurde das Gedenken vom Sopran-Saxophonist Detlef Hutschenreuter begleitet.

Im Anschluss wurde auf dem Vorplatz die Holocaust-Dokumentation „Night Will Fall“ gezeigt, welcher, trotz der Kälte, über 60 Personen folgten.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die das ermöglicht haben!